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Kommission für bayerische Landesgeschichte

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Interdisziplinäre Erforschung der Siedlungsgeschichte Bayerns

In Verbindung mit dem Historischen Atlas von Bayern (HAB) leistet das Historische Ortsnamenbuch von Bayern (HONB) einen maßgeblichen Beitrag zur interdisziplinären Erforschung der Siedlungsgeschichte Bayerns. In ihrer Arbeit steht die Ortsnamenforschung in enger Verbindung mit Archäologie, Landesgeschichte und Siedlungsgeographie, aber auch mit den Kultur- und Sprachwissenschaften.

Namenschichten und Namentypen

Der Beitrag der Namenforschung besteht im Wesentlichen in der Zuordnung der untersuchten Ortsnamen zu Namenschichten und Namentypen. Namenschichten orientieren sich an der Sprache der Namengeber, das heißt, es sind Schichten wie die keltische, die germanische, die slawische u.a.m. voneinander zu scheiden. Namentypen hingegen definieren sich über die Bildungsweise der Ortsnamen. Den einzelnen Typen kommt dabei eine ganz spezifische Zeitstellung zu.

Sind die Ortsnamen einer bestimmten Namenschicht und einem Namentyp zugeordnet, wird es möglich, unter Einbeziehung der Ergebnisse der Nachbardisziplinen Archäologie, Landesgeschichte und Siedlungsgeographie ein Bild vom Ablauf der siedlungsmäßigen Erschließung Bayerns zu zeichnen.

Anschlussfähige Forschungsvorhaben

Auf der Grundlage der einzelnen Bände des Historischen Ortsnamenbuchs von Bayern können im Anschluss Ortsnamenatlanten erarbeitet werden. Beispielhaft für ein künftiges Forschungsvorhaben dieser Art ist der fünfbändige „Atlas der altsorbischen Ortsnamentypen“. Hier lässt sich gut erkennen, wie die Kartierung von Namentypen wertvolle Daten für die siedlungsgeschichtliche Auswertung zu liefern vermag.