Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte
Die 1962 begonnene Reihe trägt den Untertitel „Arbeiten aus der historischen Atlasforschung in Bayern”; gemeint sind die Arbeiten am Historischen Atlas von Bayern. Besonders die Atlasarbeiten von Sebastian Hiereth und Pankraz Fried in Altbayern und von Hanns Hubert Hofmann in Franken hatten gezeigt, dass die mit guten Gründen auf Themen der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte ausgerichtete Grundreihe viele Nebenaspekte nicht berücksichtigen konnte, die aus der Atlasarbeit erwuchsen.
Manches diente einer Vertiefung in der Quellenauswertung, anderes einer Ausweitung des thematischen oder regionalen Blickwinkels, wieder anderes einer besseren Fundierung der kleinräumigen Forschung. Besonders lohnend schien der Vergleich der Herrschafts- und Besitzstatistik des 18. Jahrhunderts mit einem früheren Zeithorizont – der Epoche der Herrschafts- und Verwaltungsintensivierung des späten 15. bis frühen 17. Jahrhunderts. Dieser Vergleich ermöglichte es, eine relativ gleichmäßig und umfassend beschriebene administrative Raumstruktur zu erfassen.
Darüber hinaus waren es die ländlichen Rechtsverhältnisse und Wirtschaftsformen, die als inhaltlich wie räumlich wichtiges Korrelat zur Gerichts- und Grundherrschaft erkennbar geworden waren. Im Hinblick hierauf öffnete sich die Reihe auch Studien zur Sozialgeschichte Bayerns, womit vor allem Aspekte der ländlichen Sozialstruktur, Bau- und Leersölde, ländliches Handwerk, Dorfhonoratiorentum etc. angesprochen wurden.
Schriftleiter: Prof. Dr. Ferdinand Kramer. - Ansprechpartner: Dr. Thomas Horling.