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Peter Pabisch

Geschichte der deutschsprachigen Dialektliteratur seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein literaturhistorischer Überblick mit Textbeispielen in 6 Büchern

(Germanistische Lehrbuchsammlung 20), Berlin 2019, Weidler, 3392 Seiten mit Abbildungen (Bd. I: VII, 483 Seiten; Bd. II: 549 Seiten mit Abbildungen; Bd. III: 708 Seiten mit Abbildungen; Bd. IV: 588 Seiten mit Abbildungen; Bd. V: 511 Seiten; Bd. VI: 541 Seiten), ISBN 978-3-89693-320-1


Rezensiert von Peter J. Brenner
In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde
Erschienen am 19.08.2021

Die Dialektliteratur wurde und wird von der deutschen Literaturwissenschaft ziemlich stiefmütterlich behandelt. Die letzten großen, überregional angelegten Darstellungen liegen ziemlich genau einhundert Jahre zurück: Friedrich Schöns „Geschichte der Deutschen Mundartdichtung“, in vier sehr schmalen Bänden erschienen von 1920 bis 1939, und Hans Reis’ kleiner Göschen-Band „Die deutsche Mundartdichtung“ von 1915. Dass die Germanistik als zuständige Fachwissenschaft das Thema so stark vernachlässigt hat, ist leicht erklärbar. Zum einen lag über der Dialektliteratur – völlig zu Unrecht übrigens – jahrzehntelang das Stigma von „Blut und Boden“; zum anderen folgt die jüngere deutsche Literaturwissenschaft anderen Bahnen. Mit ihrer drittmittelaffinen Hinwendung zu Globalisierung, Interkulturalität, Medien  und Genderwissenschaft und Selbstverständigungsdiskussionen hat sie sich weit von der Literaturgeschichte entfernt. Dass also die aktuelle Darstellung der „deutschsprachigen Dialektliteratur“ aus der Feder eines amerikanischen Germanisten stammt, ist nicht überraschend: Peter Pabisch, in Wien geboren und aufgewachsen, ist emeritierter Germanistikprofessor der University of New Mexico in Albuquerque.
Pabischs Werk schließt zunächst einmal und vor jeder näheren Betrachtung eine eklatante Forschungs- und Dokumentationslücke. Es ist in erster Linie eine Text- und Materialsammlung, sodann ein Autorenlexikon und schließlich ein literarhistorischer Überblick, ergänzt – in allerdings nur sporadischen Ansätzen – durch theoretische Reflexion. Der erste Band gibt eine Einführung in das Thema; in einiger Ausführlichkeit schildert er die sprachgeschichtlichen Entwicklungen des Dialekts in den germanischen Sprachen (I, 61–109) und den Forschungsstand (I, 111–143). Pabischs Werk zeigt, dass die „Dialektliteratur“ ein literarhistorisch hochkomplexes Phänomen ist, das in vielen Mischformen auftritt. Besonders wichtig ist ihm die „Verisimilität“ (I, 17; 25 f.), ein von Pabisch aus dem Englischen entlehnter Kunstausdruck, mit dem er die in hochsprachliche Werke eingebundenen dialektsprachlichen Passagen bezeichnet und in seine Darstellung einbezieht, „um diese Literatur dem Großfeld der deutschen Gesamtliteratur hinzuzufügen“ (II, 10). Dieser ständige „Einbezug dialektaler Sprachelemente in die hochsprachliche Literatur“ (I, 33) ist ein bekanntes, aber in der ohnehin nur schmalen Dialektliteraturforschung erstaunlicherweise ungewürdigt gebliebenes Phänomen.
Damit werden die Grenzen zwischen Dialekt- und hochsprachlicher Literatur fließend. Pabisch verweist zudem darauf, dass die schriftlich fixierte Sprache der Dialektliteratur keineswegs identisch ist mit der im Alltag gesprochenen Dialektsprache einer Region (I, 409 f.). Pabisch erfasst und verzeichnet rund 400 Dialektautoren, von denen ein guter Teil der „Verisimilität“ zugerechnet werden kann (II, 541–549). Rund 160 von ihnen werden im ersten Band in Kurzporträts und in den Bänden III bis VI mit Textauszügen vorgestellt. Eine besondere Kategorie stellen schließlich die meist anonymen Lieder und Liedsammlungen dar (I, 283–304).
Pabischs Auswahl reicht aufgrund seines „Verisimilitäts“-Konzepts über die reine Dialektliteratur hinaus. Dafür stehen Namen wie Lessing, Goethe, Storm, Fontane, Thomas Mann, Martin Walser, die in seiner Sammlung mit knappen Textauszügen vertreten sind. Die historische Eingrenzung seines Themas ergibt sich für Pabisch aus der Sache selbst: Neben der Nennung einiger Vorläufer setzt er ein mit Johann Gottfried Herders Reflexionen und Textsammlungen zur „Volkspoesie“ in den 1770er Jahren (I, 147). Das ist plausibel. Gewiss hat es vor, nach und neben Herder auch Dialekt- oder Mundartliteratur – Pabisch verwendet die Begriffe in Übereinstimmung mit der germanistischen Praxis synonym – in den unterschiedlichsten Ausprägungen gegeben. Von Dialektliteratur als einem literarhistorisch abgrenzbaren Phänomen zu sprechen ist aber sicher erst sinnvoll, wenn sich eine nationalsprachliche Hochliteratur fest etabliert hat. Als Endpunkt seiner Darstellung wählt Pabisch Ernst Jandl, der im Jahr 2000 gestorben ist und seine größte Wirksamkeit in den 1960er und 1970er Jahren entfaltete, in Pabischs Textsammlung allerdings mit seinen späten „stanzen“ vertreten ist (V, 384–398).
Die Autorenporträts des ersten Bandes sind nach vier Zeitschichten und innerhalb dieser dann wieder alphabetisch gegliedert. Die erste Zeitschicht erfasst die Frühphase der neueren Dialektliteraturdichtung von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. In dieser Phase konstituiert sich die „Dialektliteratur“, indem sie Anerkennung bei prominenten hochliterarischen Autoren von Herder über Goethe bis zu den Romantikern findet. In der folgenden Phase etabliert sie sich. Diese zweite Zeitschicht reicht bis zum Realismus; hier finden sich die Autoren, die neben Hebel als die eigentlichen Begründer der deutschsprachigen Dialektliteratur gelten können, allen voran Klaus Groth und Fritz Reuter.
Die dritte Zeitschicht reicht vom Naturalismus bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, die vierte schließlich bis in die Gegenwart. Bei weitem der umfangreichste Teil von Pabischs Gesamtwerk ist diesem letzten Teil gewidmet: Knapp die Hälfte der rund 160 ausgesuchten Autoren gehört diesem Zeitraum an. Hier finden sich so prominente, als Dialektautoren berühmt gewordene Schriftsteller wie Hans Carl Artmann, der gemeinsam mit Gerhard Rühm und Friedrich Achleitner in den späten 1950er Jahren als Begründer der „Wiener Gruppe“ und damit der „Neuen deutschen Mundartwelle“ (I, 25) gelten kann, sich selbst allerdings nicht als Dialektautor betrachtete (I, 33). Als experimentelle und avantgardistische Strömung haben diese Autoren und ihr zeitweise weit über Wien hinaus verzweigtes Umfeld auch in der Literaturgeschichtsschreibung ihren festen Platz (I, 313). Nicht minder prominent geworden als Erneuerer der Dialektliteratur sind Eugen Gomringer, der als Initiator der „Konkreten Poesie“ (I, 331–333) die Dialektliteratur radikal modernisierte und dem „technischen Zeitalter“ öffnete, Franz Hohler und vor allem Ernst Jandl. Der jüngste der vertretenen Autoren ist der gebürtige Rumäne Helmuth Frauendorfer, geboren 1959. Er ist aber eine Ausnahme und ging bald andere Wege (I, 327 f.). Folgt man der Auswahl Pabischs, sind die in den 1920er und 1930er Jahren geborenen Autoren für die moderne deutschsprachige Dialektliteratur prägend geworden. Fast die Hälfte der von Pabisch in diesem vierten Zeitabschnitt ausgewählten Autoren gehört dieser Alterskohorte an.
Die Autorenporträts umfassen, je nach Bedeutung, eine halbe bis drei Seiten. In erster Linie charakterisieren und würdigen sie, gelegentlich anekdotisch, das dialektsprachige Werk des Autors, öfters auch mit Textbeispielen, und ordnen es ein. Biografische Informationen werden hingegen nur sporadisch und unsystematisch geben, sofern sie eben für das Verständnis der Texte und die regionale wie historische Einordung des Autors erforderlich erscheinen.
Der zweite Band bringt Materialien zu gut 40 der im ersten Band aufgeführten Autoren. In erster Linie handelt es sich um die Reproduktion von 34 Glossaren, welche die jeweiligen Autoren oder spätere Herausgeber den Dialekttexten beigegeben haben, von Johann Heinrich Voss bis zum 1944 geborenen mittelfränkischen Autor Fitzgerald Kusz. Mit 40 Seiten ist das ausführlichste dem Oberösterreicher Franz Stelzhamer gewidmet (II, 91–130). Für Sprachhistoriker dürfte das eine nicht uninteressante Quellensammlung sein. Weiterhin gibt Pabisch hier, wieder mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Nachworte, Vorworte, Essays oder ähnliche Materialien wieder, teils von den Autoren selbst, teils von Herausgebern oder anderen Autoren verfasst.
Auch wenn die Auswahl dieser Texte ziemlich unsystematisch und mitunter etwas zufällig anmutet, so haben sie doch erheblichen Wert für die literarhistorische Einordnung der Texte oder zur Charakteristik der Autoren. An manchen Stellen hätte man sich mehr gewünscht: Die bahnbrechenden Texte Herders hätten einen Abdruck von Auszügen ebenso verdient wie der „Dichterstreit“ zwischen Klaus Groth und Fritz Reuter in der Mitte des 19. Jahrhunderts über den Stellenwert der Dialektliteratur, worauf Pabisch nur ganz beiläufig eingeht (I, 30 f.). Dringend erforderlich wären präzise bibliografische Angaben gewesen; ihr Fehlen ist ein arger Mangel. Über die Kriterien seiner Autoren- und Quellenauswahl gibt Pabisch keine Auskunft. Hier muss man sich auf seine ausgewiesene Kennerschaft verlassen. Dass aber D. H. Lawrence in der deutschen Dialektliteratur Unterschlupf gefunden hat, will nicht recht einleuchten (I, 43 f.; IV, 197–205).
Weitere Materialienbeigaben ergänzen dieses zweite Buch: eine Bibliografie der Quellen und der Forschungsliteratur, Karten zur Entwicklung der germanischen Sprachen, die allerdings teilweise bis zur Unleserlichkeit schlecht reproduziert sind, Textbeispiele zur Sprachentwicklung und schließlich rund 50 Autorenporträts und weitere Abbildungen.
Die Gliederung nach Autoren und Zeitschichten, nicht jedoch nach Dialektregionen, ist gewöhnungsbedürftig. Bei der Vorstellung der einzelnen Autoren nennt Pabisch immer recht kleinräumig die dialektale Herkunftsregion, die als Gliederungskriterium aber nicht herangezogen wird. Diese Entscheidung ist verblüffend, aber bei näherer Betrachtung einleuchtend. Es wäre aussichtslos, die kleinteilige Vielfalt der Dialekträume, zumal unter der historischen Perspektive der sich ständig wandelnden nationalen Grenzen und der Bevölkerungsverschiebungen durch Flucht und Vertreibung speziell nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg (I, 241) in irgendeine sinnvolle Ordnung bringen zu wollen. Und schließlich muss, wer die deutschsprachige Dialektliteratur erfassen will, den „zusammenhängenden deutschen Sprachraum“ verlassen (I, 183). Pabisch verzeichnet Belege des Pennsylvanien-Deutsch (I, 217; III, 359–361), der Auswandererliteratur (I, 157 f.; III, 265–267), der Amish-Lieder (I, 250 f.), des Banatdeutschen (I, 46–49; I, 317 f.; II, 146–153), des Jiddischen (I, 308; IV, 279–296; V, 22–29) – das ein sehr spezieller Sonderfall ist –, des Ungarndeutschen (I, 28) und des Elsass, bei dem wieder politische Implikationen hineinspielen (I, 37; II, 414–419).
Es ist also eine weise Entscheidung, auf eine dialekträumliche Gliederung zu verzichten und die Ordnungsstiftung einer groben historischen Gliederung und ansonsten dem Alphabet zu überlassen. Weniger weise ist aber die Zurückdrängung von chronologischen Informationen; eine für eine literarhistorische Darstellung missliche Entscheidung. Selbst die Lebensdaten der Autoren muss sich der Leser selbst immer im ersten Band heraussuchen, und bei den Reproduktionsvorlagen wird nicht angegeben, ob es sich um Erst- oder Nachdrucke handelt. Erstveröffentlichungsdaten werden hier nicht ausgewiesen, was beim beiläufigen Nutzen schnell zu Missverständnissen führen kann. Dass Fontanes „Stechlin“ nicht 1969 erstmals erschienen ist, kann man sich denken (IV, 43). Aber wenn Berthold Auerbachs 1843 erschienene und weitgehend auf Hochdeutsch geschriebene „Dorfgeschichten“ ohne Verweis auf das Ersterscheinungsjahr nach einer Ausgabe von 1871 zitiert werden, während der Verweis auf die Erstausgabe im ersten Band versteckt ist (I, 213), kann das leicht literarhistorische Verwirrung stiften (III, 269).
Pabisch gibt auch Einblicke in die Forschungslage. Seit den Arbeiten von Hans Reis – dessen Göschenband der Autor fast vollständig abdruckt (III, 619–708; auch I, 237–249) – und Friedrich Schön ist die deutsche Dialektliteratur weder in einer enzyklopädischen noch in einer literarhistorischen Darstellung umfassend gewürdigt worden (I, 143). Während die akademische Forschung sehr schmal angelegt ist, gibt es umgekehrt zahlreiche, vielleicht hunderte von Vereinigungen und Einrichtungen, die sich lokalen und regionalen Entwicklungen oder einzelnen Dialektautoren widmen. Pabisch nennt etliche davon (I, 127–130) und verweist besonders auf das 1975 gegründete Internationale Dialektinstitut IDI in Wien und das 1990 eingerichtete Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ in Zons bei Dormagen als Zentren der Dialektpflege (I, 49; 415).
Auch die alten Fragen, welche die Dialektliteraturforschung gelegentlich aufgeworfen hat, werden von Pabisch nicht in theoretischer Systematik – das ist nicht seine Absicht –, sondern verstreut im darstellenden Text und in den Autorenporträts aufgegriffen. Eine besondere Rolle spielt in der Diskussion naturgemäß die Frage nach der Wertigkeit und Selbstbehauptung der Dialektliteratur neben dem Kanon der Hochliteratur, eine Frage, die eng mit einer politischen Bewertung verbunden ist. In Pabischs Materialien finden sich verstreute Hinweise auf diese Diskussion. In einem Nachwort zur Gedichtsammlung des Tiroler Autors Hans Haid, der als Gründer des Wiener Internationalen Dialektinstituts einer der wichtigsten Organisatoren der neuen deutschen Mundartwelle war, beschreibt der Nürnberger Dialektautor Fitzgerald Kusz „Mundart also als eine Möglichkeit, Leben und Erleben dem Vergessen zu entreißen, das Flüchtige in den Griff zu bekommen und darin ein Stückchen Utopie aufscheinen zu lassen“ (II, 265 f.). Im Gegenzug erhofft der legendäre Nürnberger Kulturdezernent Hermann Glaser von seinem fränkischen Landsmann Kusz eine Erneuerung des „realistischen Dramas“, weil der „ideologische Schutt des Altfränkischen neues Blühen so lange verhinderte“ (II, 330). In ähnlicher Weise ermuntert Carl Amery den Oberpfälzer Eugen Oker: „Es wird also höchste Zeit, dass eine authentische oberpfälzische Stimme im kräftiger werdenden Chor der Mundartdichtung ertönt.“ (II, 345) Im Gedichtband des Oberpfälzers hört Amery die „Stimmen der Entrechteten“ (II, 344).
Es sind also durchaus politische Töne, die in der Dialektliteraturdiskussion angeschlagen werden, und das nicht erst seit den 1960er Jahren. Keinesfalls nämlich steht die Dialektliteratur immer für die ihr zugeschriebene konservative Traditionsverhaftung; oft genug schlägt sie vielmehr einen „rebellischen, aufrührerischen Ton“ an (I, 59; I, 159), sodass aus der „Heimatliteratur“ eine gesellschaftskritische „Anti-Heimatliteratur“ wurde (I, 320; vgl. I, 309 f., 357, 402). Davon zeugt noch der allerletzte Text dieser Sammlung von Dieter Wieland (VI, 541). Dass aber auch eine gegenläufige politische Vereinnahmung der Dialektliteratur in der Heimatkunstbewegung um 1900 und erst recht im „Dritten Reich“ erfolgte, ist hinlänglich bekannt (I, 162 f.), während in der DDR – hierauf geht Pabisch nur sehr flüchtig ein – die Dialektliteratur wiederum misstrauisch beobachtet wurde (I, 161).
Für die Edition des gesamten Materials der Bücher II bis VI hat Pabisch die denkbar einfachste Variante gewählt: Die Texte werden nach ihren jeweiligen Quellenvorlagen reprografisch faksimiliert. Das ergibt ein sehr heterogenes – und man muss auch sagen: unschönes – Bild. Um eine schicke Hochglanzproduktion handelt es sich hier gewiss nicht. Andererseits ist das aber eine kostensparende Lösung, die die Edition sicher überhaupt erst ermöglicht hat. Unverkennbar steckt in dem Werk viel Liebhaberherzblut, das den Autor öfter dazu veranlasst, den Pfad wissenschaftlicher Strenge zu verlassen und kurze persönliche Bemerkungen über seine Forschungsarbeit und die sie antreibenden Impulse, vor allem aber über seine Begegnungen mit den Autoren einfließen zu lassen (I, 137).
Allerdings: „Lesen“ wie eine literarische Anthologie kann man diese Textsammlung nicht. Wer das versucht, wird schnell die entmutigende Erfahrung machen, dass „dialektale Literatursprachen wie Fremdsprachen zu sehen sind“; da helfen auch die Glossare nur mühsam weiter (I, 11; II, 7). Es hat schon seinen Grund, dass die Dialektliteraturforschung traditionell sehr stark regional gebunden ist. Vielleicht ändert sich das aber durch Pabischs Werk. Es bietet bei allen gelegentlichen Inkonsistenzen so viel Material und so viel Anregungen für die Forschung, dass sich vielleicht auch die Germanistik diesseits des Atlantiks des Themas annimmt und wenn nicht die Germanistik, dann möglicherweise die Volkskunde.