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Aktuelle Rezensionen


Christina Dörfling/Christofer Jost/Martin Pfleiderer (Hg.)

Musikobjektgeschichten. Populäre Musik und materielle Kultur

(Populäre Kultur und Musik 32), Münster 2021, Waxmann, 290 Seiten mit Abbildungen, ISBN 978-3-8309-4442-3


Rezensiert von Thomas Kühn
In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde
Erschienen am 21.09.2023

Rezensiert zusammen mit:

Benjamin Burkhart/Laura Niebling/Alan van Keeken/Christofer Jost/Martin Pfleiderer (Hg.): Audiowelten. Technologie und Medien in der populären Musik nach 1945 – 22 Objektstudien, (Populäre Kultur und Musik 34), Münster 2021, Waxmann, 584 Seiten mit Abbildungen, ISBN 978-3-8309-4438-6.

Die Beschreibung, Analyse und Interpretation materieller Kultur erfreut sich auch außerhalb musealer Einrichtungen und dezidiert mit der Erforschung sachkultureller Zeugnisse befasste Institute zunehmend einer regen akademischen Aufmerksamkeit. Auch klingende Dinge geraten mit ihrer spezifischen Verschränkung akustischer und materieller Eigenschaften vermehrt in den Fokus musik- und kulturwissenschaftlicher Untersuchungen. Im Zentrum der vorliegenden Publikationen stehen Objekte, die in technologischer wie medialer Hinsicht bei der Herstellung, Speicherung und Wiedergabe populärer Musik im 20. und 21. Jahrhundert eine Schlüsselfunktion einnehmen. Ausgangspunkt für beide Sammelbände ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ von 2018 bis 2021 durchgeführte Verbundprojekt „Musikobjekte der populären Kultur. Funktion und Bedeutung von Instrumententechnologie und Audiomedien im gesellschaftlichen Wandel“, an dem sich das rock’n’popmuseum Gronau, das Zentrum für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg im Breisgau sowie das Institut für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik in Weimar beteiligten.

Der Band „Musikobjektgeschichten“ geht auf eine interdisziplinäre Tagung des Projekts zurück, die am 1. und 2. Oktober 2020 im Goethe-Nationalmuseum in Weimar stattfand. Der Band folgt mit seinen zwölf Beiträgen und der verschriftlichten Podiumsdiskussion in weiten Teilen dem Programm der Tagung. Die Einleitung nutzen die Herausgeberin Christina Dörfling und die Herausgeber Christofer Jost und Martin Pfleiderer, um ihr Forschungsfeld, ihr Erkenntnisinteresse und den thematischen wie theoretischen Rahmen der versammelten Beiträge zu umreißen. Ihnen geht es, über die Geschichte der zum Hervorbringen, Speichern und Übertragen genutzten Geräte und Medien hinaus, um die „Geschichten ihrer individuellen Nutzung, ihres Gebrauchs in konkreten historischen Zusammenhängen, aber auch die Herstellung und Verbreitung im Kontext einer globalisierten Ökonomie der Produktion und Konsumption kultureller Waren“ (10). Als Musikobjekte beschreiben sie in erster Linie elektronische und digitale Phänomene, die sie in den Mittelpunkt eines Koordinatensystems setzen, dessen programmatische Achsen zwischen Geschichte und Geschichten sowie Materialität und Medialität verlaufen.

Persönliche Zugänge zu populärer Musik und eigene Erfahrungen mit klingenden Dingen bilden den Ausgangspunkt der Aufsätze von Stefanie Samida und Anne-Kathrin Hoklas sowie des Beitrags des Autorenteams Stefan Krebs und Andreas Fickers. Eigene Kindheitserinnerungen und die familiäre Nutzung des Plattenspielers „Mister Hit“ verknüpft Samida mit Informationen zur Produktgeschichte und aus Internetforen stammenden biografisch geprägten Geschichten zu einem mehrperspektivischen Bild und arbeitet körperliche, akustische und dingliche Aspekte objekt- und medienspezifischer Erinnerungen heraus. Im Anschluss widmet sich Hoklas aus soziologischer Perspektive dem Zusammenhang von Mediennutzung und Generation, die sie anhand von Interviews rund um die Compact Disc untersucht. Als „experimentelle Medienarchäologie“ beschreiben Krebs und Fickers ihren Ansatz, das mit der Nutzung von Medientechnik verbundene implizite Wissen nachvollziehbar zu machen. Im Rahmen medientechnischer Experimente sehen sich die Forscher durch ihre körperliche und sensorische Auseinandersetzung selbst als Teil der Versuchsanordnung, um die Medienobjekte als technische und epistemische Dinge zu erfahren und zu analysieren.

Die folgenden Beiträge verlagern den Blickwinkel von individuellen Erfahrungen auf die historische Entwicklung einzelner Musikobjekte. Daniel Morat illustriert am Beispiel der Carl Lindström AG die ökonomischen und kulturellen Verflechtungen in der Schallplattenindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wirft Schlaglichter auf lokale wie (post)koloniale Bedeutungen von Tonträgern in einer globalisierten Welt. Christina Dörfling hingegen untersucht anhand von Patenten, Gebrauchsmusteranmeldungen und Schutzrechten die Geschichte der Schallplattenhülle und hebt damit das Potential einer wenig beachteten Quellengattung hervor. Zudem arbeitet sie neben der Standardisierung die zunehmende Bedeutung als Werbemittel heraus und zeigt, wie ein zunächst „schutzspendende[s] Objekt zum Zeichenträger“ (127) avancierte. Die Bedeutung archivalischer Quellen (und deren Grenzen) für die Erforschung der Entwicklung von „Musikabspielgeräten“ wird im Beitrag von Benjamin Burkhart besonders deutlich. Anhand von Unterlagen aus Nachlässen volkseigener Betriebe zeichnet er ein anschauliches Bild von den gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen in der DDR, unter denen neue Audiogeräte entstanden; eine kontrastierende Betrachtung von Produktionskulturen scheint auf Grund der fragmentarischen Erschließung des Archivmaterials westdeutscher Betriebe kaum möglich. Die mit der Einführung des CD-Spielers verbundenen Diskurse und den damit eingeleiteten technologischen Wandel hin zum zunehmend digitalen Musikkonsum sind der Gegenstand der technik- und medienhistorischen Betrachtungen von Stefan Gauß.

Fragen nach der Sammlung, Aufbewahrung, Erforschung und Präsentation materieller Objekte in musealen Kontexten sind der gemeinsame Nenner der letzten vier Beiträge, wobei schon der erste Aufsatz mit dem Fokus auf Software-Instrumenten das komplexe Feld der Archivierung digitaler Kultur betritt. Anhand von drei in ihrer Zeit innovativen Beispielen beschreibt Sarah-Indriyati Hardjowirogo unterschiedliche Strategien der Erhaltung und Nutzung computerbasierter Klangwerkzeuge. Hans Peter Hahns anschließende Ausführungen zu Repräsentationspotentialen musealer Sammlungen und den spezifischen Transformationsprozessen musealisierter Dinge liest sich wie eine konzise und inspirierende Einführung in grundsätzliche Fragen museologischer Sammlungs- und Ausstellungsforschung – der inhaltliche Transfer seiner Anregungen auf das Thema Musikobjekte bleibt zunächst den Leserinnen und Lesern überlassen. Andreas Ludwig greift die von Hahn angesprochene Fragmentierung musealisierter Dinge jedoch auf und diskutiert anhand von Musikobjekten im Eisenhüttenstädter Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR die Frage nach lebenspraktischen Spuren und der Abwesenheit individueller Emotionen und Erinnerungen, die mit diesen Alltagsdingen verknüpft waren. Thomas Mania stellt in seinem Beitrag das rock’n’popmuseum in Gronau vor. Nach einem Abriss der Geschichte des Hauses beschreibt er die dramaturgischen und szenografischen Strategien der Ausstellungsgestaltung, der Inszenierung von Musikobjekten und der eingesetzten Formen des Storytellings, mit denen das Publikum emotional angesprochen werden soll.

Den Abschluss des Tagungsbandes bildet die schriftlich dokumentierte Podiumsdiskussion zum Thema „Materialität und Digitalität“, an der sich neben den Moderatoren und Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern auch vier Expertinnen und Experten aus den Musik- und Medienwissenschaften beteiligten. Nach den Eingangsstatements – Miriam Akkermann über Archivierung von Computermusik, Mario Anastasiadis über mediale und musikalische Praxis in den sozialen Medien, Steffen Lepa über das Verhältnis von Materialität und Digitalität aus sozialwissenschaftlicher Perspektive und Nathalie Singer über digitale Formen des Archivierens und Ausstellens von Klängen – kamen neben Begriffsschärfungen und verschiedenen Forschungsansätzen gegenwärtige Entwicklungen der Archivierung, Digitalisierung und öffentlichen Verfügbarkeit musikalischer Popkultur zur Sprache.

Der Band bietet facettenreiche Einblicke in aktuelle Forschungsfelder und zeigt deutlich, dass an der Schnittstelle von Materialität und Musik noch zahlreiche Forschungsfelder brachliegen. Erstaunlich ist jedoch, dass etablierte Ansätze der kulturwissenschaftlichen Technikforschung, der Science and Technology Studies und insbesondere der Sound Studies allenfalls am Rande berücksichtigt werden, obwohl es sich bei den Musikobjekten in der Regel um technische Geräte handelt.

Der Dokumentation der in Hinblick auf den inhaltlichen Zuschnitt, die theoretischen und methodischen Ansätze sowie die analytische Tiefe bisweilen stark heterogenen Tagungsbeiträge steht der stringent gegliederte Sammelband „Audiowelten“ gegenüber. In 22 exemplarischen Objektstudien gehen die Autorinnen und Autoren auf zentrale Entwicklungen der Musik- und Mediengeschichte im 20. und 21. Jahrhundert ein. Dabei greifen sie in erster Linie auf die Sammlungsbestände des rock’n’popmuseum in Gronau, des Zentrums für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg und des Lippmann+Rau-Musikarchivs in Eisenach zurück.

In einer kurzen Einführung umreißen Christofer Jost und Martin Pfleiderer den thematischen und theoretischen Rahmen. Nach einem Parforceritt durch die technischen wie konzeptuellen Innovationen seit dem Zweiten Weltkrieg – Schlagworte: Verselbstständigung medialer Techniken, Etablierung der Begrifflichkeit „audio/Audio“, Mobilisierung und Demokratisierung musikalischer Praktiken – legen sie die Forschungsperspektive dar: „Somit geht es in den Objektstudien des vorliegenden Bandes nicht nur um die Geschichte der Klangtechnologien, sondern ebenso um die klanglich-musikalisch geprägten Lebenswelten der Nutzer*innen innerhalb konkreter sozialer und historischer Kontexte.“ (11) Als Nachschlagewerk möchten die Herausgeberin und die Herausgeber den Band jedoch nicht verstanden wissen.

Die Gliederung des Hauptteils folgt den Teilprojekten des bereits erwähnten Verbundprojektes. Alan van Keeken befasst sich mit der Erzeugung, Laura Niebling mit der Speicherung und Benjamin Burkhart mit der Wiedergabe von Musik. Die Vorgehensweise und der daraus resultierende Aufbau der einzelnen Objektstudien soll dabei weitgehend parallel erfolgen: Auf eine detaillierte Objektbeschreibung, die neben der Materialität auch Gebrauchsspuren berücksichtigt, folgt die Darstellung der Entstehungs- und Nutzungskontexte anhand ergänzender Quellen. Vor diesem Hintergrund geht es schließlich um die „sozialen Bedeutungen des Objekts in seinen konkreten Gebrauchszusammenhängen“ (13); neben Interviews kamen hierzu auch journalistische und literarische Texte zum Einsatz. Diesem umfassenden Ansatz – so viel soll an dieser Stelle schon angemerkt werden – werden die 22 Einzelstudien in weiten Teilen, aber nicht durchgängig gerecht.

Mit sieben Beiträgen zum Thema „Musik erzeugen“ widmet sich Alan van Keeken den Klangquellen. Die Bandbreite reicht hierbei vom als „Bananenstecker“ bekannt gewordenen „Hirschmann Flachstecker Dp 10“ von 1959 über zwei Typen elektrischer Orgeln, ein Mischpult, einen legendären Waldorf-Synthesizer, die ikonische Stratocaster-E-Gitarre der Firma Fender bis zu einem digitalen Verstärker von 2017. Die Texte setzen bisweilen umfangreiches musiktechnologisches Vorwissen voraus, zeugen aber von der Durchdringung der Materie durch den Autor.

Schallplatten aus Schellack und Vinyl, Tonbänder, Musikkassetten und Compact Discs stehen im Mittelpunkt des von Laura Niebling bearbeiteten Anschnitts „Musik speichern“. Neben der historischen Entwicklung und Durchsetzung dieser Tonträger stehen hier vor allem die mannigfachen Bedeutungen im Vordergrund, die diese in verschiedenen soziokulturellen Kontexten einnehmen können. Ob als Sammelobjekte oder als Kristallisationspunkte jugend- und subkultureller Phänomene: Niebling gelingt mit ihren sechs, durchgehend anschaulichen Objektanalysen die Verknüpfung innovations- und konsumhistorischer Eckdaten mit gesellschafts- und kulturpolitischen Hintergründen sowie identitätsstiftenden Alltagspraktiken.

Für das mit acht Beispielen umfangreichste Kapitel „Musik wiedergeben“ zeichnet Benjamin Burkhart verantwortlich. Hier begegnen der Leserin beziehungsweise dem Leser eine Musiktruhe von 1954, Tonbandgeräte und Radios aus „volkseigener Produktion“, eine Jukebox und ein Walkman, eine Stereoanlage sowie ein mobiler Bluetooth-Lautsprecher, der als „Brüllbrikett“ in der Nachfolge des Ghettoblasters für Kontroversen über Musik im öffentlichen Raum sorgt. Neben der technikhistorischen Dimension bilden bei Burkhart mediale Diskurse einen deutlichen Schwerpunkt.

Als möglichen „Link in die Zukunft“ beschreiben Burkhart und van Keeken abschließend mit dem Apple iPhone 5s ein Smartphone aus dem Jahr 2013, das die Funktionen des mobilen Erzeugens, Speicherns und Wiedergebens zu vereinen scheint. Das Beispiel zeigt die Grenzen starrer Kategorien angesichts technischer Innovationen auf. Was als heuristische Herangehensweise zunächst logisch erscheint und die in diesem Band versammelten Objektivationen populärer Musikgeschichte klar gliedert, führt stellenweise zu vermeidbaren inhaltlichen Redundanzen, wenn etwa die ein Medium und das entsprechende Abspielgerät betreffenden Entwicklungslinien mehrfach dargestellt werden.

Positiv hervorzuheben ist eine leider noch immer nicht durchweg gängige Selbstverständlichkeit: Die Auswahl der Objekte berücksichtigt vor dem Hintergrund verschiedener gesellschaftspolitischer Systeme die zum Teil unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten des geteilten Deutschlands. Musikobjekte aus VEB-Produktion und von westlichen Betrieben werden gleichermaßen einbezogen. Dabei geht es jedoch nicht nur um Differenzen und parallele Entwicklungen, sondern auch um verbindende Momente, wenn im Zusammenhang mit der Orgel „Vermona Formation 1“ die Probleme bei der Versorgung mit professionellen Instrumenten und die Schwierigkeiten beim – teils illegalen – Import „westliche[n] Equipment[s]“ (82) in die DDR thematisiert werden. Auch die subversive Aneignung von Jazz in der DDR durch Tonbandmitschnitte von Radiosendungen wird neben der privaten Tausch- und Archivpraxis angesprochen.

Die Einbeziehung praxeologischer und alltagskultureller Perspektiven konkreter Nutzungskontexte ist zweifelsohne eine Stärke dieser Textsammlung, auch wenn der Blick auf die technischen Entwicklungen, die Vermarktung der Musikobjekte und die musikhistorischen Bedeutungen bisweilen überwiegt. Die von Niebling geführten Interviews zur Nutzung von Tonträgern zeigen ebenso wie die Auswertung biografischer und archivalischer Quellen besonders deutlich die zeitspezifische Einbettung musikalischer Praktiken in die alltäglichen Lebenswirklichkeiten. Die von van Keeken herangezogenen Quellen und Experteninterviews hingegen ermöglichen vornehmlich Einblicke in die Praxis professioneller und semiprofessioneller Musiker. Burkharts Ausführungen zur tatsächlichen Verwendung der Abspielgeräte wiederum stützen sich vor allem auf publizierte Berichte oder online-Rezensionen.

Durch die nicht näher erläuterten Auswahlkriterien der vorgestellten Musikobjekte und die unterschiedliche Quellenlage ist keine einheitliche Studie, sondern ein breit gefächertes, innerhalb der einzelnen Abschnitte chronologisch angelegtes Panoptikum musik- und medientechnischer Entwicklungen entstanden. Die Beiträge der „Audiowelten“ zeigen, wie musealisierte Dinge durch intensive Recherchen in größeren Kontexten dargestellt werden können, auch wenn die Dokumentation der Sammlungsgegenstände dürftig ist. Bei der Kombination verfügbarer Quellen ist jedoch fundierte Quellenkritik unumgänglich, um retrospektive Verallgemeinerungen und analytische Unschärfen zu vermeiden.

Die Tagungsbeiträge und vor allem die Musikobjektstudien sind durchaus anregend und mit Gewinn zu lesen und seien allen empfohlen, die sich für klingende Dinge und die Medien- und Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte interessieren. Nach der informativen, inspirierenden und durchaus unterhaltsamen Lektüre der zusammen mehr als 850 Seiten umfassenden Publikationen fragt sich der Rezensent jedoch, warum er eigentlich weder eines der besprochenen Musikobjekte noch die Vorträge oder die Podiumsdiskussion zu hören bekommen hat, obwohl heute mehr denn je technische wie ortsungebundene Möglichkeiten der Aufnahme, Speicherung und Verbreitung von Klängen und gesprochenen Worten zur Verfügung stehen. Um die Dinge wirklich zu erleben (d.h. zu sehen und ggf. auch zu hören und zu fühlen), erscheint der Besuch einer öffentlichen Sammlung, eines Museums oder eines Flohmarktes dennoch unumgänglich.[1] Mit der in den vorliegenden Bänden gebotenen Dichte an umfangreichen Zusatzinformationen – seien es ausgewertete Archivalien oder publizierte Texte, Objekt- und Diskursanalysen oder erhobene Interviews – können in der Regel jedoch weder Zufallsfunde noch museale Institutionen aufwarten.

Anmerkung

[1] Über die Fallstricke, Potentiale und Strategien beim Kuratieren und Inszenieren musealer Ausstellungen ist im Umfeld des Forschungsprojekts jüngst ein Sammelband als Handreichung erschienen, der auch online verfügbar ist: Thomas Mania, Christofer Jost u. Martin Pfleiderer (Hg.): Pop up. Ausstellungen zu populärer Musik konzipieren und realisieren. Dortmund 2022. [https://www.hfm-weimar.de/fileadmin/Jazz_Pop/Pop_Up_Aussstellungen_zu_populaerer_Musik_konzipieren_und_realisieren.pdf].